Mittwoch, 1. Februar 2012

HUSTEN Atemwegserkrankungen natürlich behandeln Teil1

Trockene Luft trocknet Haut und Schleimhäute aus. Das gilt für beheizte Räume ebenso wie für starken Frost. Die natürliche Funktion der Schleimhäute wird dadurch stark eingeschränkt, und die zusätzliche Belastung begünstigt das Eindringen von Bakterien und Viren.

Gegen Husten und Bronchitis kann man mit natürlichen Mitteln allerhand ausrichten. Wenigstens eines der möglichen Gegenmittel hat man fast immer vorrätig, so dass man schon bei den ersten Anzeichen eine Behandlung einleiten und so schlimmeres verhindern kann. So findet sich zum Beispiel in praktisch jedem Haushalt eine Zwiebel. Thymian, Spitzwegerich, Fenchel und ihre vielen „Kollegen“ helfen beim Abhusten, legen sich wie Balsam auf die geschundenen Schleimhäute oder lindern den Hustenreiz.

Grundsätzlich zu unterscheiden ist zwischen trockenem, quälendem
Reizhusten und solchem mit mehr oder weniger festsitzendem Sekret. Meist beginnt ein gewöhnlicher grippaler Infekt („Erkältung“) neben Symptomen wie Schnupfen und Halsentzündung mit einem Reizhusten, der nach einigen Tagen in „produktiven“ Husten mit Auswurf übergeht. Viele der weiter unten aufgeführten Kräuter helfen auch Asthma lindern. Eine akute Bronchitis muss behandelt werden. Wird sie chronisch, kann sie die Lunge schädigen und die Bronchialschleimhäute zerstören.

Im folgenden nun Tipps, was Sie tun können, um den Infekt zu verkürzen und die Symptome zu lindern. Kein Medikament, aber als Soforthilfe, für unterwegs und zum Trost sind
Hustenbobons gut geeignet.

Tees
Wer etwas Besonderes ausprobieren möchte, für den habe ich einige bewährte, alte Rezepte für Teemischungen. Natürlich können Sie auch einen fertigen Hustentee kaufen. Meiden Sie jedoch solche (gilt auch für Sirups, Bonbons usw.), die einen hohen Minzeanteil haben. Der bei Herstellern beliebte (billige!) Zusatz dient nur als Geschmacksgeber, die Heilung unterstützt er kaum. Menthol (superbillig, synthetisch!) sollten Sie, wenn Sie an einer möglichst natürlichen Lebensweise interessiert sind, weitestgehend meiden. Verschiedene Studien weisen dieses allgegenwärtige Additivum als gesundheitsschädlich aus.

Sollte die eine oder andere Zutat nicht im Hause bzw. nicht erhältlich sein, lassen Sie sich keine grauen Haaren wachsen, sondern diese einfach weg.

HustenteeI
Spitzwegerich
Eibischwurzel
Fenchel
Isländisch Moos
Süßholz
Thymian
Huflattich
Lungenkraut
Königskerze
zu gleichen Teilen mischen, mehrmals täglich 1-2 Tassen frisch aufgiessen.

HustenteeII
2T*Süßholz
2T Fenchel
2T Isländisch Moos
5T Eibischwurzel
6T Thymian
3T Spitzwegerichkraut

*1T=1Gewichtsanteil

7-Blumen-Tee
Eibischwurzel
Veilchen
Katzenpfötchen
Klatschmohn
Malve
Königskerze
Huflattich
zu gleichen Teilen mischen. Wirkt gegen Husten, Asthma, Bronchitis, aber auch Angina sowie Hals- und Kehlkopfentzündung (Heiserkeit).

Tee gegenHusten, Luftröhrenkatarrh
2T Malven
1T Taubnessel
3T Quendel
4T Süßholz
3T Spitzwegerich
4T Ackerschachtelhalm
2T Huflattich
2T Gundelrebe

Tee gegen Husten, Lungenkatarrh
2T Irisches Moos*
2T Isländ. Moos
2T Süßholz
2T Eibischwurzel
2T geschrotete Leinsamen
1T Fenchel
0,5TSternanis
1T Liebstöckel
2T Huflattich


Inhalieren
Ob mit dem Inhalator oder das klassische Dampfbad mit Handtuch über'm Kopf - Inhalieren hilft immer. Die bequemste Methode ist: vor dem Schlafengehen einige Tropfen etherisches Öl neben das Kopfkissen geben. Etherische Öle hinterlassen keine Flecken.

Für den Aufguß sind Thymian, grob geschnittene Kiefern- oder Fichtennadeln, Eukalyptusblätter, zerdrückte Wachholderbeeren, Gundermann, Zypresse gut geeignet. Einfacher in der Handhabung sind etherische Öle. Hier kommen in Frage: Basilikum, Benzoe, Douglasie, Eukalyptus, Lärche, Lavendel, Muskatellersalbei, Sandelholz, Wachholder, Weißtanne, Ysop, Zypresse, Rosmarin, Thymian, Teebaum, Majoran. Pro Anwendung etwa 5 bis 8 Tropfen; wird gemixt, sollte man insgesamt 10 Tropfen nicht überschreiten.
Achtung bei Asthma: Das Dampfbad ist nichts für Sie. Die starke Wirkung des konzentrierten Dampfes könnte einen Anfall auslösen.

Sirup
Sirup kann man bereiten, indem ein stark konzentrierter Teeaufguß mit viel Zucker (auch Kandis oder Rohrohrzucker) oder Honig versetzt wird. Wie immer, gilt auch hier: Honig nicht erhitzen, da wertvolle Inhaltsstoffe über 40°C zerstört werden. Eine größere Menge Zucker dagegen läßt sich nur durch Erhitzen unter häufigem Rühren in der Füssigkeit lösen. Am gebräuchlichsten ist die Verwendung von Thymian, Fenchel oder Spitzwegerich.

Äußerst wirksam sind auch kalt zubereitete Sirups aus Zwiebel, schwarzem Rettich oder Meerettich. Die Vitamine bleiben so erhalten und die darin enthaltenen etherischen Ölen sowie die Enzyme (die bei Erhitzen zerstört würden) wirken keimtötend, entzündungshemmend und sekretlösend. Das Gemüse wird fein gewürfelt und mit einigen EL Zucker oder Honig versetzt in ein verschließbares Gefäß gegeben. Schon nach wenigen Stunden kann man die ersten Löffel Sirup abschöpfen. Bis zu 24 Stunden fließt der Pflanzensaft, der sich von selbst mit dem Zucker zu Sirup vermischt.

Von allen Sirups kann man alle 1bis 2 Stunden einen EL einnehmen, Kinder 1TL.

Erkältungsbäder
Die bei Inhalation aufgeführten etherischen Öle können ebenso zum Baden verwendet werden. In diesem Fall sollte man auf anderen, stark duftenden Badezusatz verzichten. Auf ein Vollbad kommen 20 bis 25 Tropfen. Es gibt auch fertige Erkältungsbäder zu kaufen. Achten Sie auf natürliche Zutaten! Synthetische Duftstoffe reichen in ihrer Wirkung nicht an die natürlichen Vorbilder heran und können Allergien auslösen. Die Hersteller lieben sie allerdings, weil sie wesentlich preiswerter sind.
Achtung: Schwangere sollten diese Anwendung vermeiden - ebenso empfindliche Personen und solche mit sehr sensibler Haut; weil die Wirkung auf den Organismus sehr intensiv ist.

Einreibung
Ein weiteres bekanntes Hausmittel ist das Einreiben von Brust und Rücken mit einer Hustensalbe. Hier verzichte ich darauf, Rezepte zu veröffentlichen; die Herstellung ist umständlich und ich denke, das würde zu weit führen. Achten Sie beim Kauf einfach darauf, dass die aggressiven und hautreizenden Ingredienzien Kampfer und Menthol möglichst nicht in hohem Anteil enthalten sind.

Wer möchte, kann mit den weiter oben aufgeführten etherischen Ölen und einem pflanzlichen Basisöl (notfalls Salatöl) ein Salböl herstellen. Denkbar wären zum Beispiel folgende Mischungen:

RezeptI
auf 1EL Öl je 4-5 Tropfen Teebaum und Benzoe

Rezept II
auf 1EL Öl 4Tr. Thymian, je 2 Anis, Fenchel und Eukalyptus

Rezept III
auf 50ml Basisöl 20 Tr. Teebaum, 5 Tr. Eukalyptus, 5 Tr. Anis, 3 Tr. Zitrone


Morgen in Teil 2:
Asthma
Liste aller relevanten Heilpflanzen
weitere Tipps bei Husten und Erkältung

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