Sonntag, 29. Januar 2012

Wärmende Gewürze zur Winterszeit

update: Neue Absätze sind farblich gekennzeichnet

Kommt man durchfroren von einem Winterspaziergang heim, bringt ein heißer
Kakao rasch wohlige Wärme. Wer Zucker ablehnt, kann einen ähnlichen Effekt mit warmer Honigmilch erzielen. Abends getrunken, sorgt sie außerdem auf unbedenkliche Art für Bettschwere. Besonders zu empfehlen ist Honigmilch, wenn man eine Erkältung befürchtet oder ihre ersten Anzeichen schon spürt. Zusammen mit einem gut warmen (oder wechselwarm, wer's mag) Fußbad kann sie Schlimmeres verhindern. Dem Fußbad können etherische Öle wie Eukalyptus, Teebaum, Latschenkiefer (auch andere Koniferen) zugesetzt werden. Das sorgt für gute Durchblutung und die aufsteigenden Dämpfe lindern gleichzeitig Atemwegsinfekte.

Doch bleiben wir bei der
Honigmilch. Ihre Zubereitung ist denkbar einfach: in warme Milch wird nach Geschmack Honig aufgelöst. Zu beachten ist nur, dass die wertvollsten Inhaltsstoffe des Honigs über 40°C zerstört werden. Verbessern kann man die Wirkung noch, indem man dieses einfache Rezept variiert. Man kann wärmende Gewürze zusetzen, die in unterschiedlichem Maße noch zusätzliche Infektionsabwehr bieten. Das wäre zum Beispiel eine Prise gemahlener Ingwer (oder frischen reiben, in heiße Milch rühren, auf Trinktemperatur abgekühlt durchseihen und dann den Honig dazu).

Je nach Vorlieben können ebenso Zimt, Anis, Kardamom, Koriander, Muskat oder Cassis sowie Nelken verwendet werden, ebenso Safran, aber sehr sparsam dosiert. Oder sie bereiten sich „Ayurveda“milch mit je einer Prise Kardamom, Zimt und Vanillemark + 1TL Honig. Wem das alles zu zahm ist, der rührt ein Schnapsglas
Absinth oder Pastis in die fertige Honigmilch (diese Empfehlung habe ich nicht ausprobiert – ich übernehme keine Garantie bezüglich Gerinnen der Milch). Übrigens: bei starker Verschleimung sollte Milch gemieden werden.

Aus diesen und weiteren Gewürzen und Würzkräutern kann aber auch
Tee bereitet werden. Zu erwähnen wäre hier Majoran, Salbei (top bei Halsentzündung!), Rosmarin, der allbekannte Fenchel, Kalmus, Wachholder, Melisse. Bei Husten und Bronchitis leistet Thymiantee sehr gute Dienste.

Als Kind liebte ich es, bei meiner Großmutter Abendbrot zu essen, denn sie machte dann immer Apfeltee. Wer gewohnt ist, seine Äpfel zu schälen, sollte dazu übergehen, die Schalen auf Vorrat zu trocknen. Apfeltee ist köstlich und wärmt auch sehr gut durch. Ihm können auch wiederum Gewürze zugesetzt werden (z.B. Vanille, Zimt, ...) - probieren Sie's einfach aus!

Von aromatisierten Fertigtees rate ich ab. Sie sind mit synthetischen Stoffen versetzt, die nicht nur den wahren Geschmack verfälschen, sondern auch Gesundheitsgefahren, wie zum Beispiel Allergien, mit sich bringen können.

Wer viel
friert, sollte übrigens in dieser Jahreszeit kalte Speisen und Getränke meiden - das macht eine Menge aus. Das gleiche gilt bei Erschöpfung: der Körper verbraucht mehr Energie, als man ahnt, um kalte Nahrungsmittel auf "Betriebstemperatur" zu bringen.

Eine Reihe von Tipps zur Kältebewältigung enthält auch dieser "Spiegel-Online"-Beitrag: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,812469,00.html