Donnerstag, 12. April 2012

Bärlauch, Knoblauch


Bärlauch, Bärenlauch, „Wilder Knoblauch“ Allium ursinum
Aktuell zur Bärlauchsaison: alles gesagte gilt sinngemäß auch für Knoblauch. Ist kein Bärlauch verfügbar, kann ganzjährig Knoblauch zur Behandlung und Vorbeugung genutzt werden.
Vorkommen: In Laub-, besonders Auwäldern, Parkanlagen; liebt nährstoffreichen, feuchten Boden und einen schattigen Standort.
Achtet man auf den Knoblauchgeruch, können Verwechslungen mit den giftigen Blättern des Maiglöckchens nicht vorkommen. Alle Teile der Pflanze sind essbar, auch die Blüten und Zwiebeln. Üblich ist jedoch, die frischen Blätter im zeitigen Frühjahr zu sammeln.
Diese kann man wie Schnittlauch z. B. zu Salaten, Kräuterbutter und -quark geben. Echte Bärlauchfans verwenden den Bärlauch in diesen wenigen Wochen statt Zwiebel oder anderen Laucharten in allen Gerichten. Er sollte jedoch nicht mitgegart werden. Man sollte die Bärlauchsaison auskosten, da die Haltbarmachung problematisch ist. Bereits beim Einfrosten geht ein Teil des Aromas verloren. Man kann ein Pesto bereiten, das in fest verschlossenen Schraubgläsern im Kühlschrank bis zu 6 Wochen haltbar ist.
Echte Konservierung ist nur in Öl oder Alkohol möglich; jedoch geht auch hier viel vom Charme der Pflanze verloren, und die spätere Verwendbarkeit ist eingeschränkt. Beim Einlegen in Öl muss unbedingt beachtet werden, dass keine Luftbläschen mit eingeschlossen werden und die Blätter trocken sind. Sonst kommt es zur Gärung und die Konserve verdirbt. Ebenso müssen die Blätter gut mit Öl bedeckt sein. Aufbewahrung wie Pesto.
Bärlauch und Knoblauch gehören zu den ältesten Heilpflanzen der Welt. Wirksame Bestandteile sind vor allem Sulfide; sie sind verantwortlich für die desinfizierende, entzündungshemmende Wirkung und aktivieren die Immunabwehr. Sie verhindern das Verklumpen der Blutplättchen und bilden so einen körpereigenen Thromboseschutz. Regelmäßiger Genuss verhindert ein Verkalken und Verengen der Blutgefäße. Ausserdem senkt Bärlauch zu hohen Blutdruck effektiv, weshalb er bei Hypotonie vorsichtig dosiert werden sollte.
Bärlauchschnaps gegen Arterienverkalkung
Flasche locker mit ganzen oder grob geschnittenen Blättern füllen und mit Obstler (oder Klarem) übergießen. Mindestens zwei Wochen an einem dunklen Ort stehenlassen. Es ist nicht notwendig, den Schnaps zu filtern, er kann bis zur Verwendung auf den Blättern verbleiben. Gegen Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie) oder Appetitlosigkeit bei Bedarf ein Schnapsgläschen einnehmen. Zur Vorbeugung gegen Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall ein Esslöffel bis ein Gläschen täglich, ebenso zur Bekämpfung von Rheuma, zu hohem Cholesterinspiegel und zur Unterstützung von Wurmkuren.
Ihren Namen hat die Pflanze vermutlich bekommen, weil die Bären nach dem Winterschlaf große Mengen davon verzehrten, um die Verdauung in Gang zu bringen. Ebenso wie für Bären ist sie auch für uns bestens für eine entschlackende, blutreinigende und die Lebensgeister aktivierende Frühjahrskur geeignet; allein oder in Verbindung mit anderen frischen Kräuter (Löwenzahn, Giersch, Scharbockskraut vor der Blüte …).
Auch Infekte, die uns wegen des instabilen Aprilwetters jetzt gern heimsuchen, kann man ausgezeichnet mit Bärlauch bekämpfen. Er enthält viele Vitamine und Mineralien, vor allem aber wirkt er, wie alle Laucharten, desinfizierend und keimtötend (gegen Bakterien, Viren und Pilze!). Er kann sogar antibiotikaresistente Erreger abtöten.
Weitere Wirkungen: entzündungshemmend,harntreibend,schleimlösend, bei Fieber und Frühjahrmüdigkeit, stärkt Immunabwehr, blähungstreibend, verdauungsanregend und darmreinigend. Selbst bei chronischer Bronchitis erzielt man gute Resultate. Bärlauch wirkt sich positiv auf allgemeines Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit aus und verlangsamt den Alterungsprozeß.
Der Schweizer Kräuter-Pfarrer Künzle (1857 – 1945) schrieb über den Bärenlauch: „Er reinigt den ganzen Leib, treibt kranke verstockte Säfte aus, macht gesundes Blut und vertreibt und tötet giftige Stoffe. Ewig kränkelnde Leute, Leute mit Flechten und Nissen, Mehlgesichter und Rheumatische sollten den Bärlauch verehren wie Gold, ebenso Schnittlauch, Knoblauch und Zwiebel.“
Auch unheilabwehrende Eigenschaften wurden dem Bärlauch zugeschrieben. Vermutlich hält er auch Vampire fern; mit Sicherheit aber Menschen, die keinen Knoblauch mögen. Das ist der einzige Nachteil, den die Pflanze hat.
Laut Lesley Bremness in seinem Buch „Kräuter“ wird der Saft der Zwiebel modernen Schlankheitsmitteln zugesetzt. Nach neuesten Forschungsergebnissen soll regelmäßiger Genuss auch vor Darm- und Prostatakrebs schützen.