Donnerstag, 10. Mai 2012

Gänseblümchen in der Volksmedizin

Gänseblümchen auf der Wiese ... 

... und als Trockendroge


 
Gänseblümchen, Maßliebchen, Tausendschönchen Bellis perennis

Bei Allergie gegen Korbblütler nicht verwenden!

Das auf Wiesen häufige Gänseblümchen, das vom Frühjahr bis in den Herbst blüht, kennt wohl jeder. Weniger bekannt ist, dass es zu den Heilpflanzen gehört.
Die ganze Pflanze ist auch essbar, jedoch sind andere Wildkräuter geschmacklich vorzuziehen. Als Beimengung zum Salat (Kräuterquark, -butter, -sauce …) verwendet, kann man gut ausprobieren, ob es einem zusagt. Denkbar ist auch, die Blüten als dekorative Beilage statt Petersilie oder Minze zu verwenden. Die gelben Blütenkörbchen schmecken jedoch bitter, weshalb es sinnvoller sein kann, nur die Zungenblüten (Blütenblätter) auszuzupfen und zu verarbeiten. Früher gab man auch gekochte oder eingelegte Wurzeln in den Salat.
Arzneilich genutzt werden – frisch oder getrocknet - die Blüten. Sie enthalten Gerb- und Bitterstoffe, Saponine und Flavonoide. Daraus resultiert zum einen eine stoffwechselanregende, zum anderen eine ableitende Wirkung. Die moderne Medizin verschmäht die unscheinbare Allerweltspflanze, aber für die Volksheilkunde hat sie vielfältige Bedeutung. Alte Kräuterbücher geben an, Gänseblümchen hätten zwischen Ostern und Johanni – also von Frühling bis Frühsommer – die meisten Wirkstoffe; sie sollten also während dieser Zeit auf Vorrat gesammelt und getrocknet werden..

Anwendungsgebiete:

Husten, Infekte
Gänseblümchentee oder -sirup lindert und beruhigt Schleimhautreizungen und wirkt schleimlösend und schmerzstillend.

Haut
Gänseblümchentee kann unterstützend gegen die verschiedensten Hautleiden innerlich eingenommen werden. Er wirkt blutreinigend und entschlackend. Frisch gesammelt, bieten sich die Blüten deshalb für eine Frühjahrskur an.
Äußerlich wird der Tee in Form von Waschungen, Bädern und Umschlägen eingesetzt gegen Entzündungen und Ekzeme, besonders auch, wenn diese jucken und/oder brennen. Außerdem hilft er bei schlecht heilenden Wunden, und soll auch Soor heilen.
Preßsaft aus den frischen Blütenstielen kann zum Wunden desinfizieren verwendet werden und auf Akne und Hautunreinheiten getupft oder wie Gesichtswasser benutzt werden. Außerdem wirkt er, wie auch der Tee, blutstillend. Die frischen Blätter legt man bei Quetschungen auf.


Stoffwechsel, Verdauungsorgane
Der Tee ist leicht abführend (Frühjahrskur, Abführmittel für Kinder). Er regt den Appetit und den Stoffwechsel an. Man trinkt ihn bei Magenverstimmung, Krämpfen der Verdauungsorgane und zur Verdauungsförderung. Auch bei Darmentzündung wird er empfohlen. Ebenso regt er die Lebertätigkeit an und wirkt bei Gallenbeschwerden. Er soll auch Nieren- und Blasensteine (Gallensteine??) austreiben.


Gicht, Rheuma, Ödeme
Durch die harntreibenden Eigenschaften kann Gänseblümchen-Tee gegen Wassersucht angewendet werden und Ödeme abbauen. Die ableitende Wirkung bessert auch Rheumatismus und Gicht.

Frauenleiden
Gänseblümchentee ist schmerz- und krampfstillend. Man trinkt ihn gegen Menstruationsbeschwerden, zur Beförderung der Menstruation, und wendet ihn innerlich und äußerlich gegen Weißfluss an. Er hilft auch bei Blutarmut.

weitere Anwendungsgebiete
Kopfschmerzen
Apathie bei Kindern


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