Montag, 20. Februar 2012

Hexensalben Teil II

Schon in prähistorischen Zeiten wurden Pflanzen und Pflanzenteile nicht nur zur Ernährung genutzt. Heilkundige und Geisterbeschwörer, möglicherweise vereint in der Person des Clanschamanen, verfügten über ein reichhaltiges Sortiment an Drogen zur Behandlung von Verletzungen und Krankheiten, zur Schmerzlinderung und Betäubung, sowie zum Herbeiführen von Halluzinationen und Rauschzuständen.

Als kümmerliches Überbleibsel jenes enormen Wissensschatzes überlebten u. a. die Flugsalbenrezepte. Sie enthalten als psychoaktive Wirkstoffe verschiedener Nachtschattengewächse, Hanf, Schierling, Schlafmohn, Akonit – zum Teil hochgiftige Substanzen. Pflanzen wurden nach dem Mondkalender gesammelt, was bedeutet, dass eine jede nur an dem ihr zugeordneten Tag gesammelt wurde; was angeblich die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe entscheidend beeinflussen soll. Wissenschaftlich belegt dagegen sind die starken Schwankungen der Wirkstoffe je nach Jahreszeit, Witterung, bei einigen Arten auch Tageszeit, sowie dem jeweiligen Standort. Dies ist auch der Grund, warum die Anwendung bzw. das Experimentieren mit Hexensalben zum tödlichen va-banque-Spiel werden kann.

Diese Erkenntnis ist nicht neu. So schreibt Adam Lonicer in seinem „Kräuterbuch“ bereits 1679 über das Bilsenkraut, das einen Bestandteil jeder Flugsalbe bildet: „Bilsamkraut und Saame ist … einer schädlichen, gifftigen Natur. Macht doll (= tollwütig, verrückt. Der Name Tollkirsche ist ebenfalls auf das „Verrücktmachende“ zurückzuführen – die Verfasserin) und schlaffend, sonderlich (besonders) das gemeine (gewöhnliche) mit dem grauen Saamen, darum man sich dafür (davor) innerlich zu gebrauchen hüten soll.“

Zu beachten wäre außerdem, dass zwischen dem Wirkstoffgehalt der getrockneten Droge und dem frischer Pflanzenteile erhebliche Unterschiede bestehen können.

Im www kursieren Rezepte, auch Berichte von Trips. Vom Nachmachen kann aber nur dringend abgeraten werden – aus den genannten Gründen, aber auch weil eingestellter Content nicht validiert werden kann. Wenn moderne Berichte den mittelalterlichen Protokollen gleichen, ist das ein schwaches Indiz, das nicht vor Fälschungen bewahrt. Auch ein Tripsitter gewährt im Ernstfall nur trügerischen Schutz. Erwähnen möchte ich noch, dass der bekannteste Forscher der Neuzeit auf diesem Gebiet, J.K. Kiesewetter, seinen letzten Selbstversuch nicht überlebte.

Die wenigen überkommenen alten Rezepte sind mitunter nicht zweifelsfrei zu deuten, da die genannten Pflanzen sich botanisch nicht eindeutig identifizieren lassen. Oftmals wurde ein und der selbe Name für völlig verschiedene Pflanzen verwendet. Nicht zu vergessen auch: es handelte sich um Geheimwissen. Wenn die Kräuterkundigen ihre Kenntnisse überhaupt schriftlich festhielten, dann nur für den persönlichen Gebrauch. Zur Verhinderung von „Industriespionage“ mögen gelegentlich absichtlich irreführende Synonyme niedergeschrieben worden sein. In anderen Fällen war vielleicht eine Pflanze und ihre Wirkung der Heilerin bekannt, nicht aber der Name, weshalb sie einen solchen erfand, der niemandem sonst bekannt war. Eine andere Gefahr liegt im modernen Trend, Wirkstoffe isolieren zu wollen. Es ist zuwenig darüber bekannt, wie „unwirksame“ Beimengungen sich auf die Gesamtrezeptur auswirkten, zum Beispiel als Katalysator oder Puffer.


Welches Kraut wann sammeln? http://www.rowane.de/html/hexensalbe.htm

Ungefährliches Salbenrezept http://hexe.org/h-kraut/hexensalben-rezept.htm

Samstag, 18. Februar 2012

Hexensalben Teil I

Spricht man heute von Hexensalben, sind damit im allgemeinen die klassischen Flugsalben gemeint, mit denen die Anwenderinnen die Illusion des Fliegens herbeiführten. In früheren Zeiten, als man sich noch in Neumondnächten verstohlen zur Dorfhexe schlich, dürfte wohl jede dort erworbene Salbe für die Käuferin „Hexensalbe“ geheißen haben.

Heute ist allgemein bekannt, dass „Flugsalben“ aus psychoaktiven Substanzen hergestellt wurden, die der Anwenderin, also in diesem Fall der Hexe selbst, nicht nur die Halluzination des Fliegens, sondern auch realistisch anmutender sexueller Orgien erzeugten. Mit einem Wort: die „Hexen“ waren überzeugt, dies tatsächlich erlebt zu haben. Es sind zum Teil detaillierte Beschreibungen überliefert, zum Beispiel vom Spüren des Fahrtwindes oder dem Gefühl, dass Federn aus der Haut wachsen.

Mit der Christianisierung und dem mit ihr einhergehenden Verbot des Kräuterzaubers und überkommener „heidnischer“ Rituale, kurz der Verteufelung der alten schamanischen Religion, muss wohl von Generation zu Generation mehr Wissen verloren gegangen sein. Das Praktizieren wurde schließlich immer gefährlicher, bis es in der wahnhaften, man kann schon sagen gewohnheitsmäßigen, grausamen Hexenjagd der Inquisition mündete.

Praktiken, die aus Angst vor Entdeckung nicht mehr oder kaum noch ausgeübt wurden, gerieten so mehr und mehr in Vergessenheit. Ursprünglich ist den Anwendern psychoaktiver Drogen selbstverständlich bewusst gewesen, dass diese nur Hilfsmittel sind, um beispielsweise (religiöse) Visionen zu erlangen. Irgendwann aber war das Überbleibsel „Flugsalbe“ dann nur noch ein Fluchtmittel aus dem trostlosen Alltag der in beständiger Gefahr lebenden kräuterkundigen Frauen und Männer. Gleichzeitig gab es ihnen ein tröstendes Gefühl der Überlegenheit.

Man darf nicht vergessen: sie waren mit sich und ihrem Wissen allein, mit ihren Gedanken, Erfahrungen und Ängsten. Immer mit einem Fuß auf der Folterbank, konnten sie nicht mehr wie in alter Zeit zu „Sabatten“ zusammenkommen. Über unerhörtes esoterisches Wissen zu verfügen, aber sich mit niemandem austauschen zu können, führt aber beinahe zwangsläufig zur Wunderlichkeit. Wunderlichkeit grenzt aus und macht verdächtig – ein oftmals tödlicher Teufelskreis.

Der Teufelsglaube und die angebliche Möglichkeit, mit dem Bösen Pakte zu schließen, gehörte vor Jahrhunderten sozusagen zum Allgemeinwissen. Psychologisch betrachtet wäre es daher kein Wunder, wenn irgendwann die betreffenden Personen selbst von ihrem Kontakt zu Satan überzeugt waren.

Eine Abschrift aus alter Quelle, die mir vor wenigen Tagen in die Hände fiel, ließ mich mit Erstaunen feststellen, dass nachweislich bereits an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert bekannt war, dass das „Fliegen“ der „Hexen“ auf reiner Einbildung beruht. Nicht genug damit, dass im Volke durchaus gemunkelt wurde, dass die Hexen mit Hilfe von Salben zum Blocksberge (dem Treffpunkt mit ihren Herrn, dem Satan) gelangten: (in Sagen und Märchen wird gelegentlich erwähnt, wie Tiere oder Gegenstände durch das Bestreichen mit einer geheimnisvollen Substanz zu Fluggeräten umfunktioniert wurden), hat es offensichtlich auch vernünftige und realistische Menschen gegeben, die den Gerüchten auf der Grund gingen.

„… ein mecklenburgisches Weib, welches einem Edelmann bekandte, daß sie eine Hexe wäre und allezeit mit den anderen nach dem Blocksberg hinreisete. Der Edelmann aber, welcher der Sachen Gewißheit haben wollte, bat den Prediger des Ortes zu sich nebst andern Gezeugen auch von seinen Dienern und begab sich mit ihnen hin zu dem Weibe in der Nacht da sie wegfahren wollte hin zu dem Hexenfeste. Das Weib nahm damals ihr Hexensalbe und beschmierete sich damit, allein sie fiel darauf in einen tieffen Schlaff und blieb in demselben nicht allein die gantze Nacht über, sondern auch den folgenden Tag durch. Da sie am Morgen darauf erwachete hat sie steiff gesagt, sie wäre abgefahren und hat keine Gegenrede gelten lassen.“

aus: Peter Goldschmidt „Verworffener Hexen- und Zauberer-Advocat“ Hamburg 1705

Im 15. Jahrhundert dagegen war man noch vollauf vom Flug zum Blocksberg überzeugt: „Zu sölichem farn (fahren, gemeint ist fliegen die Autorin) nützen auch man und weib, nemlich die unhulden (Unholde, Hexen), ain salb die hayst unguentum pharelis. Die machen sy uß siben krewtern (Kräutern) und prechen yeglichs krautte an ainem tag, der dann dem selben krautt zugehört. … Daruß machen sy, dann salben mit mischung ettlichs pluotz von vogel (unter Beimischung von Vogelblut), auch schmaltz von tieren; das ich als nit schreib, das yemant darvon sol geergert werden. Wann sy dann wöllen, so bestreichen sy penck (Bänke) oder stül, rechen oder ofengabeln und faren dahin. Das alles ist recht Nigramancia, und vast groß verboten ist (und ist strengstens verboten).“

Johannes Hartlieb : Das puch aller verpoten kunst, ungelaubens und der zaubrey 1456

Quelle: Wikipedia

Noch eine Anmerkung: während unguentum Salböl bedeutet, hat man über „pharelis“ gerätselt. m. E. ist das einfach eine Verballhornung bzw. Latinisierung des Wortes Fahren – meint also svw. Salbe des Fahrens. Dergleichen war wohl gängige Praxis, um zu mystifizieren einen gelehrten Eindruck zu erwecken – belegt beispielsweise bei wandernden „Heilkundigen“und anderen Quacksalbern.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Kräuterzigaretten – eine Alternative?

Nachdem der eine oder andere Raucher trotz festen Vorsatzes zum Jahresanfang die Entwöhnung nicht geschafft hat, denkt er möglicherweise über Alternativen nach. Sich von einer Sucht nach festem Kalenderdatum zu befreien, ist natürlicherweise kaum von Erfolg gekrönt. Um es zu schaffen, braucht man außer Willenskraft einen triftigen Grund, der stärker ist als das Verlangen. Das kann alles mögliche sein, wichtig ist allein die individuelle Zugkraft. Vielleicht hat man sich in einen notorischen Nichtraucher verliebt, oder gönnt aus Geiz dem Staat die immensen Steuern nicht mehr. Leider wirkt der legitime Wunsch: „Ich will endlich den Husten loswerden!“ nicht so gut. Abruptes Aufhören ist nahezu unmöglich, wenn man mit anderen Rauchern zusammenkommt. Irgendwann wird das Verlangen, mitzutun, einfach stärker sein als alle Vernunft.

Äußerst erfolgversprechend ist die allmähliche Reduktion. Man zögert einfach die Zeit bis zur nächsten Zigarette so lange wie möglich hinaus. Hat man zum Beispiel sonst vor und nach dem Essen geraucht, belohnt man sich jetzt nur noch danach mit einer Zigarette. Diese Methode ist sanft und dehnbar wie ein Gummiband, allerdings auch langwierig. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man die nächste Zigarette, die man sich gestattet hat, zu rauchen vergisst.

E-Zigaretten sind nur dort eine Alternative, wo es nicht gestattet ist, Rauch in die Luft zu blasen. Zur Raucherentwöhnung vermögen sie keinen Beitrag zu leisten. Es wird auch vor gesundheitlichen Gefahren gewarnt. http://www.aktiv-rauchfrei.de/aktuell/1052 und http://www.abendblatt.de/ratgeber/gesundheit/article2131902/Warnung-vor-E-Zigaretten-Gesundheitsrisiken-ungewiss.html

Nikotinkaugummis geben zwar beim Kauen Nikotin ab (meiner Meinung nach viel zu hoch dosiert, ich empfehle sie zu vierteln), ersetzen aber nicht das „Gefühl“ des Rauchens. Daher ist auch deren Nutzen recht begrenzt. Am ehesten sind sie geeignet, um Situationen zu überbrücken, in denen nervliche Anspannung herrscht, man aber nicht rauchen darf. In kniffligen Momenten, wie z. B. einem Bewerbungsgespräch, kann man sie ebensogut „in die Backentasche“ schieben – es ist nicht notwendig, unentwegt drauf herumzukauen.

Kräuterzigaretten kann man mittlerweile sogar schon bei Amazon kaufen. Also statt zur „gewöhnlichen“ Zigarette zur nikotinfreien greifen? Wer es selbst probieren möchte, kann sich in diesen Pflanzen versuchen: Rosen-, Haselnußblätter, Huflattich, Pfeferminze, Eukalyptusblätter. Prinzipiell ist jede ungiftige Pflanze verwendbar. Als Geschmacksgeber können noch duftende Kräuter wie Thymian oder Lavendel zugesetzt werden. Angebotene Fertigzigaretten bestehen in etwa aus denselben Bestandteilen.


Kräuterzigarette haben jedoch 2 entscheidende Nachteile:

1. kein Nikotin

Nikotin ist ein Nervengift, ohne Frage. Man kann ihm jedoch auch positive Seiten abgewinnen, da es zugleich anregend und beruhigend (und möglicherweise sogar leicht antidepressiv*) wirkt.

2. Krebserregende Substanzen ...

… sind im Kräuterrauch ebenso vorhanden wie in der herkömmlichen Zigarette, dazu auch geringe Mengen Teer. Ebenso ist das verbrannte Papier keineswegs gesundheitfördernd.

Die Kräuterzigarette kann also nicht als dauerhafter Ersatz empfohlen werden. Wer meint, er brauche sie „nur für den Übergang“, der kann es versuchen.


*persönliche Erfahrung, soweit ich weiss, nicht wissenschaftlich belegt

Freitag, 3. Februar 2012

HUSTEN Atemwegserkrankungen natürlich behandeln Teil2

Was man noch gegen Husten tun kann, ist: viel trinken, das verflüssigt und löst den Schleim. Ausreichender Schlaf ist natürlich bei einem Infekt besonders wichtig; man fühlt sich ja meist ohnehin schlapp. Sollten Sie Rauchen, dann reduzieren Sie es so weit wie irgend möglich. Am besten nutzen Sie die Erkrankung, um sich gänzlich von dem Laster zu befreien.

Die derzeitige extreme Kälte führt zur Verengung der Blutgefäße. Dadurch muss das Herz mehr leisten und der Blutdruck erhöht sich. Um den Kreislauf nicht zusätzlich zu belasten, ist von intensiver körperlicher Betätigung abzuraten. Stechender Schmerz im Brustraum muss nicht unbedingt seine Ursache im Einatmen der eisigen Luft haben; er könnte auch auf Herzprobleme hinweisen. Lassen Sie besser recht bald Ihr Herz untersuchen!

Unterschätzt wird oft die Auswirkung kalter Füße. Sie stehen aber in direktem Zusammenhang mit einer Erkrankung der Rachen- und Mundschleimhäute. Sorgen Sie mit einem Fußbad für bessere Durchblutung! Tipps dazu gibt's auch hier: http://flora-die-kraeuterfee.blogspot.com/2012/01/warmende-gewurze-zur-winterszeit.html

Nachfolgend nahezu vollständige Liste aller gegen Husten anwendbaren Pflanzendrogen. Einige weniger wirksame habe ich weggelassen, ebenso allzu exotisches wie auch (gegen Asthma!) gefährlich giftige Pflanzen, die nicht zur Selbstmedikation geeignet sind. Zur zweifelsfreien Identifizierung sind jeweils die botanischen Namen beigefügt.

Gegen
Reizhusten helfen: Isländisch Moos Cetraria islandica, Irisches Moos* Chondrus crispus, Eibischwurzel Althaea officinalis, Efeu Hedera helix, Malve Malva sylvestris, Spitzwegerich Plantago lanceolata, Gänsefingerkraut Potentilla anserina, Königskerze (Wollkraut) Verbascum thapsiforme, Schöllkraut Chelidonium majus, Thymian Thymus vulgaris

Das
Abhusten von Sekret unterstützen: Efeu Hedera helix, Thymian Thymus vulgaris, Sandsegge Carex arenaria, Quecke Elymus repens repens, Wildes Stiefmütterchen Viola tricolor, Wachholder Juniperus communis, Alant Inula helenium, Bohnenkraut Satureja hortensis, Borretsch Borago officinalis, Tornentill (Blutwurz) Potentilla tormentilla, Bibernelle Pimpinella saxifraga, Dost (Oregano) Origanum vulgare, Eibischwurzel Althaea officinalis, Eisenkraut Verbena officinalis, Süßholz Glycyrrhiza glabra, Engelwurz Angelica archangelica, Weinraute Ruta graveolens, Andorn Marrubium vulgare, Anis Pimpinella anisum, Eukalyptus Eucalyptus globulus, Fenchel Foeniculum vulgare, Fichte Picea abies, Leinschrot Linum usitatissimum, Giersch Aegopodium podagraria, Gundermann Glechoma hederacea, Gamander Teucrium chamaedrys, Estragon Artemisia dracunculus, Holunder Sambucus nigra, Weymouthskiefer Pinus strobus, Schwarzer Senf Brassica nigra, Bärenklau Heracleum sphondylium, Huflattich Tussilago farfara, Kapuzinerkresse Tropaeolum majus, Kiefer Pinus sylvestris, Lungenkraut Pulmonaria officinalis, Damiana Turnera diffusa, Königskerze (Wollkraut) Verbascum thapsiforme, Lattich Lactuca virosa, Meerettich Armoracia rusticana, Lavendel Lavandula angustifolia, Weiße Taubnessel Lamium album, Liebstöckel Levisticum officinale, Odermennig Agrimonia eupatoria, Meisterwurz Peucedanum ostruthium früher Imperatoria ostruthium, Sanikel Sanicula europaea, Schwarzer Rettich Raphanus sativus L. var. niger, Myrrhe Commiphora myrrha, Schlüsselblume Primula veris, Asant (Teufelsdreck) Ferula assa-foetida, Spitzwegerich Plantago lanceolata, Schöllkraut Chelidonium majus, Traubensilberkerze (Schwarze Schlangenwurzel) Cimicifuga racemosa , Wohlriechendes Veilchen Viola odorata, Schwarze Johannisbeere (Blätter) Ribes nigrum, Hainsalat (Stinkkohl) Aposeris foetida, Zwiebel Alluim cepa, Rotklee Trifolium pratense, Sassafras Sassafras albidum, Ackerhohlzahn Galeopsis ladanum, Gerste (Malz) Hordeum vulgare, Ackerhellerkraut Thlaspi arvense, Bingelkraut Mercurialis perennis, Indische Nardenwurzel Nardostachys jatamansi, Brunnenkresse Nasturtium officinale, Bittere Kreuzblume Polygala amara, Eberraute Artemisia abrotanum, Malve Malva sylvestris, Pestwurz (Großer Huflattich) Petasites hybridus, Roßfenchel Phellandrium aquaticum, Ziest Stachys officinalis, Quendel Thymus serpyllum, Acker-Scabiose (Witwenblume) Knautia arvensis.

Prinzipiell haben alle Koniferen (Eibe nicht verwenden! Stark giftig!) eine gewisse Wirkung gegen Husten. Ähnlich können außer Spitzwegerich alle Wegericharten verwendet werden, speziell der sehr häufige Breitwegerich. Die Wirkung ist nur wenig schwächer. Das gleiche gilt für Rettiche.

Folgende Kräuter helfen
Asthma zu lindern: Isländisch Moos Cetraria islandica, Gamander Teucrium chamaedrys, Quebrachorinde Aspodosperma quebracho-alba syn. Aspidosperma quebracho blanco, Pestwurz (Großer Huflattich) Petasites hybridus, Rooibos Aspalathus linearis, Schwarzkümmel Nigella sativa, Schöllkraut Chelidonium majus, Traubensilberkerze (Schwarze Schlangenwurzel) Cimicifuga racemosa, Ackerlauch Allium ampeloprasum, Ziest Stachys officinalis, Lavendel Lavandula angustifolia, Zaunrübe Bryonia dioca GIFTIG, nur homöpathisch anwenden!, Zypresse Cupressus sempervirens, Weiße Taubnessel Lamium album, Thymian Thymus vulgaris, Nachtkerze Oenothera biennis, Gingko Gingko biloba, Alant Inula helenium, Sonnentau Drosera rotundifolia (streng geschützt, nicht selbst sammeln!), Stechapfel Datura Stramonium stark giftig - nur homöpathisch anwenden! (heisst in der Homöopathie Stramonium), Gänsefingerkraut Potentilla anserina, Mutterkraut Tanacetum parthenium, Huflattich Tussilago farfara, Ehrenpreis Veronica officinalis, Anis Pimpinella anisum, Senegawurzel Polygala senega, Roßfenchel Phellandrium aquaticum, Aronstab Arum maculatum stark giftig - nur homöpathisch anwenden!, Asant Ferula assa-foetida, Bachbunge Veronica beccabunga, Benzoeharz - verwendet wird i. allg. etherisches Öl, Bibernelle Pimpinella saxifraga, Melisse Melissa officinalis, Quendel Thymus serpyllum, NICHT FÜR SCHWANGERE: Rauwolfia** Indische Schlangenwurzel Rauvolfia serpentina giftig - nur homöpathisch anwenden!, Knoblauchsrauke Alliaria petiolata, Kopfsalat Lactuca sativa, Fenchel Foeniculum vulgare, Spitzwegerich Plantago lanceolata, Meisterwurz Peucedanum ostruthium syn. Imperatoria ostruthium, Eukalyptus Eucalyptus globulus, Fichte (Rottanne) Picea abies, Damiana Turnera diffusa, Meerträubel (Ephedra) - ist giftig und macht süchtig! - Ephedra sinica Ephedra-Präparate sind verschreibungspflichtig , Frauenmantel Alchemilla vulgaris, Meerettich Armoracia rusticana, Majoran Origanum majorana, Bärenklau Heracleum sphondylium, Wilde Yamswurzel Dioscorea villosa, Kardamom Elettaria cardamomum, Khella (Bischofskraut) Ammi visnaga

Jeder Asthmakranke muss selbst herausfinden, welches der aufgelisteten Heilkräuter ihm persönlich am besten hilft.


*auch Carragheenmoos, korrekter Name ist jedoch Knorpeltang. Kein Moos, sondern eine Rotalge. Auch Isländisch Moos ist übrigens kein Moos, sondern eine Flechte

**enthält Yohimbin, welches auf die Beckenregion wirkt (Aphrodisiakum, NICHT IN DER SCHWANGERSCHAFT EINNEHMEN!)

Mittwoch, 1. Februar 2012

HUSTEN Atemwegserkrankungen natürlich behandeln Teil1

Trockene Luft trocknet Haut und Schleimhäute aus. Das gilt für beheizte Räume ebenso wie für starken Frost. Die natürliche Funktion der Schleimhäute wird dadurch stark eingeschränkt, und die zusätzliche Belastung begünstigt das Eindringen von Bakterien und Viren.

Gegen Husten und Bronchitis kann man mit natürlichen Mitteln allerhand ausrichten. Wenigstens eines der möglichen Gegenmittel hat man fast immer vorrätig, so dass man schon bei den ersten Anzeichen eine Behandlung einleiten und so schlimmeres verhindern kann. So findet sich zum Beispiel in praktisch jedem Haushalt eine Zwiebel. Thymian, Spitzwegerich, Fenchel und ihre vielen „Kollegen“ helfen beim Abhusten, legen sich wie Balsam auf die geschundenen Schleimhäute oder lindern den Hustenreiz.

Grundsätzlich zu unterscheiden ist zwischen trockenem, quälendem
Reizhusten und solchem mit mehr oder weniger festsitzendem Sekret. Meist beginnt ein gewöhnlicher grippaler Infekt („Erkältung“) neben Symptomen wie Schnupfen und Halsentzündung mit einem Reizhusten, der nach einigen Tagen in „produktiven“ Husten mit Auswurf übergeht. Viele der weiter unten aufgeführten Kräuter helfen auch Asthma lindern. Eine akute Bronchitis muss behandelt werden. Wird sie chronisch, kann sie die Lunge schädigen und die Bronchialschleimhäute zerstören.

Im folgenden nun Tipps, was Sie tun können, um den Infekt zu verkürzen und die Symptome zu lindern. Kein Medikament, aber als Soforthilfe, für unterwegs und zum Trost sind
Hustenbobons gut geeignet.

Tees
Wer etwas Besonderes ausprobieren möchte, für den habe ich einige bewährte, alte Rezepte für Teemischungen. Natürlich können Sie auch einen fertigen Hustentee kaufen. Meiden Sie jedoch solche (gilt auch für Sirups, Bonbons usw.), die einen hohen Minzeanteil haben. Der bei Herstellern beliebte (billige!) Zusatz dient nur als Geschmacksgeber, die Heilung unterstützt er kaum. Menthol (superbillig, synthetisch!) sollten Sie, wenn Sie an einer möglichst natürlichen Lebensweise interessiert sind, weitestgehend meiden. Verschiedene Studien weisen dieses allgegenwärtige Additivum als gesundheitsschädlich aus.

Sollte die eine oder andere Zutat nicht im Hause bzw. nicht erhältlich sein, lassen Sie sich keine grauen Haaren wachsen, sondern diese einfach weg.

HustenteeI
Spitzwegerich
Eibischwurzel
Fenchel
Isländisch Moos
Süßholz
Thymian
Huflattich
Lungenkraut
Königskerze
zu gleichen Teilen mischen, mehrmals täglich 1-2 Tassen frisch aufgiessen.

HustenteeII
2T*Süßholz
2T Fenchel
2T Isländisch Moos
5T Eibischwurzel
6T Thymian
3T Spitzwegerichkraut

*1T=1Gewichtsanteil

7-Blumen-Tee
Eibischwurzel
Veilchen
Katzenpfötchen
Klatschmohn
Malve
Königskerze
Huflattich
zu gleichen Teilen mischen. Wirkt gegen Husten, Asthma, Bronchitis, aber auch Angina sowie Hals- und Kehlkopfentzündung (Heiserkeit).

Tee gegenHusten, Luftröhrenkatarrh
2T Malven
1T Taubnessel
3T Quendel
4T Süßholz
3T Spitzwegerich
4T Ackerschachtelhalm
2T Huflattich
2T Gundelrebe

Tee gegen Husten, Lungenkatarrh
2T Irisches Moos*
2T Isländ. Moos
2T Süßholz
2T Eibischwurzel
2T geschrotete Leinsamen
1T Fenchel
0,5TSternanis
1T Liebstöckel
2T Huflattich


Inhalieren
Ob mit dem Inhalator oder das klassische Dampfbad mit Handtuch über'm Kopf - Inhalieren hilft immer. Die bequemste Methode ist: vor dem Schlafengehen einige Tropfen etherisches Öl neben das Kopfkissen geben. Etherische Öle hinterlassen keine Flecken.

Für den Aufguß sind Thymian, grob geschnittene Kiefern- oder Fichtennadeln, Eukalyptusblätter, zerdrückte Wachholderbeeren, Gundermann, Zypresse gut geeignet. Einfacher in der Handhabung sind etherische Öle. Hier kommen in Frage: Basilikum, Benzoe, Douglasie, Eukalyptus, Lärche, Lavendel, Muskatellersalbei, Sandelholz, Wachholder, Weißtanne, Ysop, Zypresse, Rosmarin, Thymian, Teebaum, Majoran. Pro Anwendung etwa 5 bis 8 Tropfen; wird gemixt, sollte man insgesamt 10 Tropfen nicht überschreiten.
Achtung bei Asthma: Das Dampfbad ist nichts für Sie. Die starke Wirkung des konzentrierten Dampfes könnte einen Anfall auslösen.

Sirup
Sirup kann man bereiten, indem ein stark konzentrierter Teeaufguß mit viel Zucker (auch Kandis oder Rohrohrzucker) oder Honig versetzt wird. Wie immer, gilt auch hier: Honig nicht erhitzen, da wertvolle Inhaltsstoffe über 40°C zerstört werden. Eine größere Menge Zucker dagegen läßt sich nur durch Erhitzen unter häufigem Rühren in der Füssigkeit lösen. Am gebräuchlichsten ist die Verwendung von Thymian, Fenchel oder Spitzwegerich.

Äußerst wirksam sind auch kalt zubereitete Sirups aus Zwiebel, schwarzem Rettich oder Meerettich. Die Vitamine bleiben so erhalten und die darin enthaltenen etherischen Ölen sowie die Enzyme (die bei Erhitzen zerstört würden) wirken keimtötend, entzündungshemmend und sekretlösend. Das Gemüse wird fein gewürfelt und mit einigen EL Zucker oder Honig versetzt in ein verschließbares Gefäß gegeben. Schon nach wenigen Stunden kann man die ersten Löffel Sirup abschöpfen. Bis zu 24 Stunden fließt der Pflanzensaft, der sich von selbst mit dem Zucker zu Sirup vermischt.

Von allen Sirups kann man alle 1bis 2 Stunden einen EL einnehmen, Kinder 1TL.

Erkältungsbäder
Die bei Inhalation aufgeführten etherischen Öle können ebenso zum Baden verwendet werden. In diesem Fall sollte man auf anderen, stark duftenden Badezusatz verzichten. Auf ein Vollbad kommen 20 bis 25 Tropfen. Es gibt auch fertige Erkältungsbäder zu kaufen. Achten Sie auf natürliche Zutaten! Synthetische Duftstoffe reichen in ihrer Wirkung nicht an die natürlichen Vorbilder heran und können Allergien auslösen. Die Hersteller lieben sie allerdings, weil sie wesentlich preiswerter sind.
Achtung: Schwangere sollten diese Anwendung vermeiden - ebenso empfindliche Personen und solche mit sehr sensibler Haut; weil die Wirkung auf den Organismus sehr intensiv ist.

Einreibung
Ein weiteres bekanntes Hausmittel ist das Einreiben von Brust und Rücken mit einer Hustensalbe. Hier verzichte ich darauf, Rezepte zu veröffentlichen; die Herstellung ist umständlich und ich denke, das würde zu weit führen. Achten Sie beim Kauf einfach darauf, dass die aggressiven und hautreizenden Ingredienzien Kampfer und Menthol möglichst nicht in hohem Anteil enthalten sind.

Wer möchte, kann mit den weiter oben aufgeführten etherischen Ölen und einem pflanzlichen Basisöl (notfalls Salatöl) ein Salböl herstellen. Denkbar wären zum Beispiel folgende Mischungen:

RezeptI
auf 1EL Öl je 4-5 Tropfen Teebaum und Benzoe

Rezept II
auf 1EL Öl 4Tr. Thymian, je 2 Anis, Fenchel und Eukalyptus

Rezept III
auf 50ml Basisöl 20 Tr. Teebaum, 5 Tr. Eukalyptus, 5 Tr. Anis, 3 Tr. Zitrone


Morgen in Teil 2:
Asthma
Liste aller relevanten Heilpflanzen
weitere Tipps bei Husten und Erkältung