Donnerstag, 10. Mai 2012

Gänseblümchen in der Volksmedizin

Gänseblümchen auf der Wiese ... 

... und als Trockendroge


 
Gänseblümchen, Maßliebchen, Tausendschönchen Bellis perennis

Bei Allergie gegen Korbblütler nicht verwenden!

Das auf Wiesen häufige Gänseblümchen, das vom Frühjahr bis in den Herbst blüht, kennt wohl jeder. Weniger bekannt ist, dass es zu den Heilpflanzen gehört.
Die ganze Pflanze ist auch essbar, jedoch sind andere Wildkräuter geschmacklich vorzuziehen. Als Beimengung zum Salat (Kräuterquark, -butter, -sauce …) verwendet, kann man gut ausprobieren, ob es einem zusagt. Denkbar ist auch, die Blüten als dekorative Beilage statt Petersilie oder Minze zu verwenden. Die gelben Blütenkörbchen schmecken jedoch bitter, weshalb es sinnvoller sein kann, nur die Zungenblüten (Blütenblätter) auszuzupfen und zu verarbeiten. Früher gab man auch gekochte oder eingelegte Wurzeln in den Salat.
Arzneilich genutzt werden – frisch oder getrocknet - die Blüten. Sie enthalten Gerb- und Bitterstoffe, Saponine und Flavonoide. Daraus resultiert zum einen eine stoffwechselanregende, zum anderen eine ableitende Wirkung. Die moderne Medizin verschmäht die unscheinbare Allerweltspflanze, aber für die Volksheilkunde hat sie vielfältige Bedeutung. Alte Kräuterbücher geben an, Gänseblümchen hätten zwischen Ostern und Johanni – also von Frühling bis Frühsommer – die meisten Wirkstoffe; sie sollten also während dieser Zeit auf Vorrat gesammelt und getrocknet werden..

Anwendungsgebiete:

Husten, Infekte
Gänseblümchentee oder -sirup lindert und beruhigt Schleimhautreizungen und wirkt schleimlösend und schmerzstillend.

Haut
Gänseblümchentee kann unterstützend gegen die verschiedensten Hautleiden innerlich eingenommen werden. Er wirkt blutreinigend und entschlackend. Frisch gesammelt, bieten sich die Blüten deshalb für eine Frühjahrskur an.
Äußerlich wird der Tee in Form von Waschungen, Bädern und Umschlägen eingesetzt gegen Entzündungen und Ekzeme, besonders auch, wenn diese jucken und/oder brennen. Außerdem hilft er bei schlecht heilenden Wunden, und soll auch Soor heilen.
Preßsaft aus den frischen Blütenstielen kann zum Wunden desinfizieren verwendet werden und auf Akne und Hautunreinheiten getupft oder wie Gesichtswasser benutzt werden. Außerdem wirkt er, wie auch der Tee, blutstillend. Die frischen Blätter legt man bei Quetschungen auf.


Stoffwechsel, Verdauungsorgane
Der Tee ist leicht abführend (Frühjahrskur, Abführmittel für Kinder). Er regt den Appetit und den Stoffwechsel an. Man trinkt ihn bei Magenverstimmung, Krämpfen der Verdauungsorgane und zur Verdauungsförderung. Auch bei Darmentzündung wird er empfohlen. Ebenso regt er die Lebertätigkeit an und wirkt bei Gallenbeschwerden. Er soll auch Nieren- und Blasensteine (Gallensteine??) austreiben.


Gicht, Rheuma, Ödeme
Durch die harntreibenden Eigenschaften kann Gänseblümchen-Tee gegen Wassersucht angewendet werden und Ödeme abbauen. Die ableitende Wirkung bessert auch Rheumatismus und Gicht.

Frauenleiden
Gänseblümchentee ist schmerz- und krampfstillend. Man trinkt ihn gegen Menstruationsbeschwerden, zur Beförderung der Menstruation, und wendet ihn innerlich und äußerlich gegen Weißfluss an. Er hilft auch bei Blutarmut.

weitere Anwendungsgebiete
Kopfschmerzen
Apathie bei Kindern


Mittwoch, 2. Mai 2012

Moderne Medizin entdeckt Pestwurz gegen Migräne und Allergien



Gemeine Pestwurz (Bachpestwurz, Großer Huflattich) Petasites hybridus (syn. Petasites officinalis)

Von März bis April kann man an Ufern, in Flussauen und an feuchten Waldrändern die auffälligen blassrosa bis purpurnen Blütentrauben der Pestwurz entdecken. Die huflattichähnlichen Blätter erscheinen erst gegen Ende der Blütezeit. Die Pflanze ist recht häufig. Der Name erinnert an die frühere Verwendung als Mittel gegen Pestsymptome wie hohes Fieber und starke Schmerzen. Verwendet werden der walzenförmige Wurzelstock und die Blätter. Die Pflanze enthält etherische Öle, Bitter- und Gerbstoffe, Inulin und Alkaloide. Die Blätter werden im Frühsommer nach der Blüte gesammelt, der Wurzelstock dagegen von Herbst bis Februar.

Obwohl Petasites sehr wirksam gegen allerlei Beschwerden ist, wird heute von Selbstmedikation abgeraten. Der Grund dafür sind die enthaltenen, in hohen Dosen krebserregenden und leberschädigenden Pyrrolizidin-Alkaloide. Fertigpräparate aus der Apotheke werden aus gezüchteten, alkaloidarmen Pflanzen hergestellt. Auch diese sollten aber nicht während Schwangerschaft und Stillzeit und generell nicht länger als sechs Wochen eingenommen werden.

Die Pestwurz als vielseitige und sehr wirksame, seit der Antike verwendete Heilpflanze verdient jedoch, hier besprochen zu werden. Sie wirkt, wie bereits erwähnt, fiebersenkend und schmerzstillend; außerdem beruhigend, entzündungshemmend, schweißtreibend, krampflösend, harntreibend, antiallergisch und ist ein sehr gutes Mittel gegen chronische und akute Bronchitis sowie starke Kopfschmerzen und Migräne. Aus der Wurzel wurde früher Hustensirup bereitet, aus den Blättern Hustentee.


Pestwurz hilft auch gegen Asthma, Atemnot und Heuschnupfen, was sich auch die moderne Medizin zunutze macht. Anders als bei Antihistaminbehandlung treten keine Nebenwirkungen auf. Die krampflösende Wirkung der Pflanze macht sie bei Menstruationsbeschwerden wertvoll (fördert die Menstruation). Die Blätter werden außerdem gegen diverse Hautleiden verwendet (aufgelegt); so bei Ausschlag, Entzündungen, Geschwüren, wundgelaufenen Füßen, brennenden und entzündeten Wunden (Wundbrand); desweiteren bei Entzündungen der Harnwege, Verstauchungen, Verrenkungen, Gicht, Rheuma, Rückenschmerzen, Ischias.


Weitere Anwendungsgebiete sind Gallenschwäche, Leberleiden, Reizmagen, Magen-, Blasen- und Darmkrämpfe sowie andere Verdauungsbeschwerden. Auch gegen Herzschwäche und Schmerzen bei Angina pectoris sowie bei epileptischen Anfällen kann Petasites angewendet werden. Aufgelegte Blätter lindern die Schmerzen bei Venenentzündungen und lassen diese schneller abklingen.
Zur Teebereitung aus der Wurzel weicht man 2 Teelöffel in 3 Tassen kalten Wasser einige Stunden oder über Nacht ein, anschließend erhitzen und abgießen. Mehr als 2 bis 3 Tassen täglich sollte man keinesfalls trinken. Tee aus den Blättern wird wie gewohnt gebrüht.


Eher unbedenklich ist die Verwendung von Petasites als homöpathisches Mittel. Hier sollte man jedoch bei Selbstmedikation über umfangreiches Fachwissen verfügen, da Homöopathie nur unter bestimmten Bedingungen helfen kann. Es ist beispielsweise sehr wichtig, das individuell richtige Mittel zu wählen - sonst bleibt jede Wirkung aus. Etwas anders sieht es mit Komplexmitteln aus - sie sind wie ein Schrotschuß - eines der begemischten Mittel ist meist ein Treffer. Petasites comp. (homöopathisches Komplexmittel) wird bei chronischer und akuter Bronchitis angewandt – wenn die Lunge vom Husten so richtig weh tut, ist es das richtige Mittel. Bei chronischem Leiden stärkt es Bronchien und Lunge und wirkt zumindest einer Verschlimmerung der Krankheit entgegen.

Donnerstag, 12. April 2012

Bärlauch, Knoblauch


Bärlauch, Bärenlauch, „Wilder Knoblauch“ Allium ursinum
Aktuell zur Bärlauchsaison: alles gesagte gilt sinngemäß auch für Knoblauch. Ist kein Bärlauch verfügbar, kann ganzjährig Knoblauch zur Behandlung und Vorbeugung genutzt werden.
Vorkommen: In Laub-, besonders Auwäldern, Parkanlagen; liebt nährstoffreichen, feuchten Boden und einen schattigen Standort.
Achtet man auf den Knoblauchgeruch, können Verwechslungen mit den giftigen Blättern des Maiglöckchens nicht vorkommen. Alle Teile der Pflanze sind essbar, auch die Blüten und Zwiebeln. Üblich ist jedoch, die frischen Blätter im zeitigen Frühjahr zu sammeln.
Diese kann man wie Schnittlauch z. B. zu Salaten, Kräuterbutter und -quark geben. Echte Bärlauchfans verwenden den Bärlauch in diesen wenigen Wochen statt Zwiebel oder anderen Laucharten in allen Gerichten. Er sollte jedoch nicht mitgegart werden. Man sollte die Bärlauchsaison auskosten, da die Haltbarmachung problematisch ist. Bereits beim Einfrosten geht ein Teil des Aromas verloren. Man kann ein Pesto bereiten, das in fest verschlossenen Schraubgläsern im Kühlschrank bis zu 6 Wochen haltbar ist.
Echte Konservierung ist nur in Öl oder Alkohol möglich; jedoch geht auch hier viel vom Charme der Pflanze verloren, und die spätere Verwendbarkeit ist eingeschränkt. Beim Einlegen in Öl muss unbedingt beachtet werden, dass keine Luftbläschen mit eingeschlossen werden und die Blätter trocken sind. Sonst kommt es zur Gärung und die Konserve verdirbt. Ebenso müssen die Blätter gut mit Öl bedeckt sein. Aufbewahrung wie Pesto.
Bärlauch und Knoblauch gehören zu den ältesten Heilpflanzen der Welt. Wirksame Bestandteile sind vor allem Sulfide; sie sind verantwortlich für die desinfizierende, entzündungshemmende Wirkung und aktivieren die Immunabwehr. Sie verhindern das Verklumpen der Blutplättchen und bilden so einen körpereigenen Thromboseschutz. Regelmäßiger Genuss verhindert ein Verkalken und Verengen der Blutgefäße. Ausserdem senkt Bärlauch zu hohen Blutdruck effektiv, weshalb er bei Hypotonie vorsichtig dosiert werden sollte.
Bärlauchschnaps gegen Arterienverkalkung
Flasche locker mit ganzen oder grob geschnittenen Blättern füllen und mit Obstler (oder Klarem) übergießen. Mindestens zwei Wochen an einem dunklen Ort stehenlassen. Es ist nicht notwendig, den Schnaps zu filtern, er kann bis zur Verwendung auf den Blättern verbleiben. Gegen Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie) oder Appetitlosigkeit bei Bedarf ein Schnapsgläschen einnehmen. Zur Vorbeugung gegen Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall ein Esslöffel bis ein Gläschen täglich, ebenso zur Bekämpfung von Rheuma, zu hohem Cholesterinspiegel und zur Unterstützung von Wurmkuren.
Ihren Namen hat die Pflanze vermutlich bekommen, weil die Bären nach dem Winterschlaf große Mengen davon verzehrten, um die Verdauung in Gang zu bringen. Ebenso wie für Bären ist sie auch für uns bestens für eine entschlackende, blutreinigende und die Lebensgeister aktivierende Frühjahrskur geeignet; allein oder in Verbindung mit anderen frischen Kräuter (Löwenzahn, Giersch, Scharbockskraut vor der Blüte …).
Auch Infekte, die uns wegen des instabilen Aprilwetters jetzt gern heimsuchen, kann man ausgezeichnet mit Bärlauch bekämpfen. Er enthält viele Vitamine und Mineralien, vor allem aber wirkt er, wie alle Laucharten, desinfizierend und keimtötend (gegen Bakterien, Viren und Pilze!). Er kann sogar antibiotikaresistente Erreger abtöten.
Weitere Wirkungen: entzündungshemmend,harntreibend,schleimlösend, bei Fieber und Frühjahrmüdigkeit, stärkt Immunabwehr, blähungstreibend, verdauungsanregend und darmreinigend. Selbst bei chronischer Bronchitis erzielt man gute Resultate. Bärlauch wirkt sich positiv auf allgemeines Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit aus und verlangsamt den Alterungsprozeß.
Der Schweizer Kräuter-Pfarrer Künzle (1857 – 1945) schrieb über den Bärenlauch: „Er reinigt den ganzen Leib, treibt kranke verstockte Säfte aus, macht gesundes Blut und vertreibt und tötet giftige Stoffe. Ewig kränkelnde Leute, Leute mit Flechten und Nissen, Mehlgesichter und Rheumatische sollten den Bärlauch verehren wie Gold, ebenso Schnittlauch, Knoblauch und Zwiebel.“
Auch unheilabwehrende Eigenschaften wurden dem Bärlauch zugeschrieben. Vermutlich hält er auch Vampire fern; mit Sicherheit aber Menschen, die keinen Knoblauch mögen. Das ist der einzige Nachteil, den die Pflanze hat.
Laut Lesley Bremness in seinem Buch „Kräuter“ wird der Saft der Zwiebel modernen Schlankheitsmitteln zugesetzt. Nach neuesten Forschungsergebnissen soll regelmäßiger Genuss auch vor Darm- und Prostatakrebs schützen.

Sonntag, 4. März 2012

Thymian - vielseitig und hochwirksam II


Die nützlichen Eigenschaften der Pflanze sind nicht nur bei Erkältungen, sondern auch zur allgemeinen Desinfektion nutzbar. Thymian wirkt antibakteriell, antiviral und antimykotisch. Das ätherische Öl ist noch in einer Verdünnung von 1:3000 keimhemmend wirksam, aber wesentlich weniger giftig als gängige Desinfektionsmittel wie Phenol und Kresol. Vorsicht beim Hantieren und Dosieren! Unverdünnt ist ätherisches Thymianöl ätzend.

Thymiananwendungen

Vollbad: 100g Thymian mit 1Liter kochendem Wasser aufgießen, 15min ziehen lassen und abgeseiht ins Badewasser geben. Zusätzlich hautpflegend ist folgende Variante: 10-15Tr. ätherisches Thymianöl mit 2EL Sahne vermischen und ins Badewasser geben(auf andere Badezusätze und Seife verzichten!).

Zur Stärkung und Verdauungsförderung kann man Thymianwein ansetzen: auf je 100ml Wein 2,5 g Thymian; 7 bis 10 Tage stehenlassen; bei Bedarf 1 Schnapsglas trinken.

Bei Schnupfen helfen Tee, Vollbad oder ein Fußbad , dem 1/3 starker Teeaufguss bzw. 3 bis 5Tropfen ätherisches Thymianöl zugesetzt wurden. Ein in Thymiantee getränktes Tuch, als Umschlag über die Gesichtsmitte gelegt, lindert die Schnupfensymptome. Ähnlich kann auch ein Brustwickel gegen Husten angewendet werden, oder ein Bauchwickel bei Darmkoliken. Beide Wickel müssen gut warm gehalten werden, damit sich kein unangenehmes Gefühl einstellt. Solche Wickel lindern auch die Schmerzen bei Gicht, Rheuma, Verstauchungen und Multipler Sklerose – sehr gut ist hier auch ein Vollbad. Auch Gesichtsneuralgien behandelt man so, eine andere Möglichkeit wäre ein Thymiankissen. (einfach trockene Kräuter in Bauwollstoff einnähen).

Magen- und Darmkoliken, also wellenartig auftretende krampfartige Schmerzen, können vielfältige Ursachen haben. Dazu zählen schwere, fette und scharf gewürzte Speisen, eine zu üppige Mahlzeit, Aufregung, gekühlte Getränke; bei sehr empfindlichen Personen können sie bereits durch kaltes, trübes Tiefdruckwetter ausgelöst werden.

Koliken bei Babies: Fenchel- oder Anistee geben; den Bauch mit folgender Öl-Mischung reiben: auf 1EL Öl (Mandel- oder ein anderes Kosmetik-Basisöl wären optimal, man kann aber auch gutes Salatöl verwenden) 1 bis 2 Tropfen ätherisches Thymian- oder Majoranöl. Massiert wird das Bäuchlein mit sanft kreisender Bewegung im Uhrzeigersinn - mit warmen Händen!

5 Tropfen ätherisches Öl in einer halben Tasse Honig verrührt, ist ein natürlicher Hustensirup, der auch Kindern gut schmeckt. Kinder nehmen 1TL, Erwachsene 1EL mehrmals täglich - bis zu alle 2 Stunden. Selbstverständlich kann auch aus einem konzentrierten Teeaufguss ein Sirup bereitet werden – entweder mit Honig, oder mit Zucker. Da eine größere Menge Zucker sich nur schwer auflösen lässt, am besten noch einmal unter Rühren erhitzen, bis alles gelöst ist. Den Sirup selbst zu bereiten macht Arbeit, ich würde diesem jedoch den Vorzug geben vor Artikeln aus der Apotheke, in denen künstliche Süßungsmittel verwandt werden. Ausgezeichnet wirkt bei Atemwegserkrankungen auch die Inhalation während des Schlafes, wie weiter unten beschrieben.

Bei Entzündungen in Mund und Rachenraum, Halsentzündungen gurgelt man mit Thymianaufguss (oder Salbei).

Mit Aufguss getränkte Kompresse, zerriebene frische Blätter oder ätherisches Öl kann man auf Wunden und Insektenstiche legen. Thymian wurde sogar gegen Schlangenbisse angewendet.

Konzentriert als „Haarwasser“: 1 Handvoll auf 1/2l Wasser. Einreiben kräftigt die Kopfhaut und verlangsamt bzw. verhindert Haarausfall.

Ein Tip für Kräuter-Puristen: Pulver aus getrocknetem und zerstoßenem Thymian ist ein hervorragendes Zahnputzmittel, kräftigt das Zahnfleisch und hilft auch gegen Parodontitis (Bakterienbekämpfung!).

Vollbad, Tee und ätherisches Öl zur Inhalation nützen bei Vitalitätsverlust durch übermäßiges geistiges Arbeiten, Nervosität, sowie stressbedingter körperlicher Schwäche. Als Inhalationsmethode empfehle ich immer die einfachste und bequemste Variante: 2 bis 3 Tropfen ätherisches Öl je nach Schlafposition so aufs Kopfkissen getropft (ätherische Öl verfliegen vollständig und machen keine Flecke), dass man den Duft einatmet aber Hautkontakt (vor allem Augen, Mund!) vermieden wird. Ebenso verfährt man bei Atemwegsinfekten.

Vor Prüfungen und anderen geistigen Herausforderungen 1 bis 2 Tropfen ätherisches Thymianöl auf dem Hinterkopf verreiben.

Zu beachten ist auch, dass eine homöopathische Behandlung sich nicht mit der Anwendung ätherischer Öle verträgt. Die Wirkung der Homöopathika wird stark beeinträchtigt, wenn nicht völlig zunichte gemacht.


Thymian - vielseitig und hochwirksam I


Thymian (Gartenthymian) Thymus vulgaris

Quendel (Sandthymian, Wilder Thymian) Thymus serpyllum


Im folgenden ist zusammenfassend nur von Thymian die Rede. Quendel hat die gleiche, etwas schwächere Wirkung und ist im Geschmack herber. Auch Quendel kann im Garten angebaut werden. Die anspruchslosen Pflanzen beider Arten sind auch für den Steingarten und als Wegeinfassung geeignet.

Kultur: Thymian und Quendel mögen eine sonnige, recht trockene Lage auf magerem, kalkarmem, durchlässigem Boden. Aussaat ab März im Frühbeet, auch Stecklingsvermehrung im Spätsommer ist möglich. Winterschutz! Geerntet wird das blühende Kraut, frisch ist es auch vor der Blüte verwendbar.

Thymian ist eines der wirkungsvollsten und vielseitigsten Heilkräuter. Der Name ist abgeleitet vom griechischen thymos =Mut, Kraft. Bereits in der Antike soll er zu Kultzwecken, als Duftstoff und zum Einbalsamieren verwendet worden sein. Soldaten bekamen ihn vor Schlachten ins Bad. Es ist allerdings strittig, ob die in römischen und ägyptischen Schriften erwähnte Pflanze mit der uns bekannten identisch ist oder ob dort eine Art der Gattung Satureja (Bohnenkraut) beschrieben wird. Honig vom thymianbewachsenen Berg Hymetus bei Athen war für seine Qualität berühmt. Wegen der emsig umherschwirrenden Bienen galt Thymian im alten Griechenland auch als Symbol des Fleißes.


Mit den Benediktinern kam die Pflanze nach Deutschland. Auch im Mittelalter galt sie, ebenso wie das Eisenkraut, als Sinnbild der Tapferkeit und Kraft. Vor dem Kampf oder Turnier heftete man sich gern ein Zweiglein an die Rüstung.

Unbestritten ist die physisch und psychisch anregende Wirkung des Thymians. Ihm wird nachgesagt, nicht nur die Lebensgeister und die Nerven, sondern auch Willen und Ausdauer, sowie die Intelligenz zu fördern.

Der italienische Arzt und Botaniker Matthiolus (*1501 +1577 an der Pest) schrieb: „Alle diejenigen, welche ein blöd gesicht haben, sollen den Thymian stets in der kost gebrauchen, denn er bekommt jenen trefflich wol. Dergleichen sollen die thuen, mit welchen die fallende sucht zu schaffen hat. Und wenn sie gefallen sindt, soll man jenen den Thymian für der Nasen zerreiben, so kommen sie wider zu sich selbs. Thymian bringt lust zum essen, vertreibt gewaltig die bläst (Blähungen) und winde im leib, mit honig und essig vermischt.“

Wirkstoffe sind Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherische Öle und Saponine. Als Gewürz kann Thymian großzügig verwendet werden; er ist beispielsweise geeignet für Kalb, Geflügel, Kaninchen, Wild, Bratfisch,Gemüse (Tomatengerichte!), Saucen und in Salatkräutermischungen. Aus der mediterranen Küche ist er nicht wegzudenken. Ebenso ist er Bestandteil berühmter Kräuterliköre wie zum Beispiel Chartreuse. In Frankreich gilt Thymiansuppe als Mittel gegen Schüchternheit.

Thymian regt den Stoffwechsel und die Drüsentätigkeit an. Er fördert die Bildung sowohl roter als auch weißer Blutkörperchen (Bekämpfung von Infektionskrankheiten und Blutarmut). Herzkranke und Schwangere sollten ihn nicht als Arznei gebrauchen, bei mäßigem Würzen mit der Pflanze bestehen aber keine Bedenken (besser völlig meiden, wenn Neigung zu Fehlgeburten besteht). Die Austreibung bei der Geburt darf mit Thymian gefördert werden.

Schwere Leberschäden sowie Schilddrüsenfunktionsstörungen sind ebenfalls ein Grund zu vorsichtiger Verwendung, da bei hoher Dosierung über einen längeren Zeitraum diese Leiden ungünstig beeinflusst werden können.

Thymiananwendungen können zu niedrigen Blutdruck normalisieren. Außerdem fördert er das Einsetzen der Monatsblutung und kann somit regulierend in den Zyklus eingreifen. Er wirkt gegen Periodenkrämpfe, Wechseljahrsbeschwerden und Kreislaufstörungen. Thymian ist beruhigend und hilft bei Angstzuständen, Nervenschwäche, Nervenschmerzen, Überreizung, Depression und Schlaflosigkeit. Er ist hervorragend für Rekonvaleszenten geeignet und schafft Geistesfrische sowie allgemeines Wohlbefinden. Eine beliebte nervenstärkende Anwendung, besonders auch für Kinder, sind Thymianbäder.

In der Volksmedizin wurde er nach Schlaganfällen, bei Krämpfen, Epilepsie (s. o. Matthiolus „mit welchen die fallende sucht zu schaffen hat“), Furunkeln, Warzen, Parasiten (Krätze, Hautpilz, Läuse, Darmwürmer), Haarausfall, gegen Akne/unreine Haut, Aussatz, Lähmungen, allgemeine Hautprobleme und Tuberkulose verwandt.

Wegen der stark antiseptischen Eigenschaften ist Thymian wundheilend; außerdem blutstillend und adstringierend. Äußerliche Anwendungen helfen bei schlecht heilenden oder entzündeten Wunden, Arthritis, Gicht, Rheuma, Krampfaderbeschwerden, Entzündungen, Quetschungen, Verstauchungen, Gelenkschmerzen, Ekzemen, Erysipel ("Wundrose", "Rotlauf"), Gürtelrose, Gesichtsrose, in der Mundpflege und bei Halsentzündungen.

Auch auf diverse Verdauungsprobleme hat das Kraut positiven Einfluss. Thymian ist hilfreich gegen Verstopfung, wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Er ist ein hervorragendes Magenmittel und hilft bei Beschwerden wie Verdauungsschwäche, Sodbrennen, Mundgeruch, Blähungen und Durchfall. Hier verursacht seine entkrampfende Wirkung eine Entspannung der Darmmuskulatur, bessere Durchblutung der Darmschleimhaut und der antimikrobielle Effekt vermindert die Bildung von Gasen. Bei Harnwegsinfektionen kommt wiederum die desinfizierende, aber auch eine harntreibende Wirkung zum Tragen.

Thymiantee soll auch einen Kater lindern. Die berühmte Kräuterfrau Maria Treben hat mit konzentriertem Teeaufguss Trunksucht geheilt. Das „Kräuterkatl“, eine andere bekannte Pflanzenheilkundige, stellte (außer den an anderer Stelle genannten Wirkungen) fest: Thymian stärkt Herz, Magen, Darm, Nieren und Blase. Er verleiht Tatendrang und Mitgefühl.

Allgemein bekannt ist Thymian als Hustenmittel. Hier entfaltet er dreifache Wirkung, nämlich sekretolytische (verflüssigt den Schleim), spasmolytische (löst die Verkrampfungen, lindert den Hustenreiz), sowie sekretomotorische (fördert den Abtransport des Sekrets durch gesteigerte Aktivität der Flimmerhärchen). Mit Thymian bekämpft man nahezu alle Erkrankungen der Atemwege: akute und chronische Bronchitis, Keuchhusten, Krampfhusten, Asthma, Verschleimung ebenso wie trockenen Husten, Atemnot, Emphysem, Lungenentzündung.

Auch bei anderen Erkältungskrankheiten wie Grippe, Stirnhöhlenentzündung, Schnupfen, Halsentzündung oder Heiserkeit trägt er zur schnelleren Genesung bei. Er ist auch schwach schweißtreibend. Thymian wird auch als Fitnessmittel für Lunge und Geist bezeichnet.




Montag, 20. Februar 2012

Hexensalben Teil II

Schon in prähistorischen Zeiten wurden Pflanzen und Pflanzenteile nicht nur zur Ernährung genutzt. Heilkundige und Geisterbeschwörer, möglicherweise vereint in der Person des Clanschamanen, verfügten über ein reichhaltiges Sortiment an Drogen zur Behandlung von Verletzungen und Krankheiten, zur Schmerzlinderung und Betäubung, sowie zum Herbeiführen von Halluzinationen und Rauschzuständen.

Als kümmerliches Überbleibsel jenes enormen Wissensschatzes überlebten u. a. die Flugsalbenrezepte. Sie enthalten als psychoaktive Wirkstoffe verschiedener Nachtschattengewächse, Hanf, Schierling, Schlafmohn, Akonit – zum Teil hochgiftige Substanzen. Pflanzen wurden nach dem Mondkalender gesammelt, was bedeutet, dass eine jede nur an dem ihr zugeordneten Tag gesammelt wurde; was angeblich die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe entscheidend beeinflussen soll. Wissenschaftlich belegt dagegen sind die starken Schwankungen der Wirkstoffe je nach Jahreszeit, Witterung, bei einigen Arten auch Tageszeit, sowie dem jeweiligen Standort. Dies ist auch der Grund, warum die Anwendung bzw. das Experimentieren mit Hexensalben zum tödlichen va-banque-Spiel werden kann.

Diese Erkenntnis ist nicht neu. So schreibt Adam Lonicer in seinem „Kräuterbuch“ bereits 1679 über das Bilsenkraut, das einen Bestandteil jeder Flugsalbe bildet: „Bilsamkraut und Saame ist … einer schädlichen, gifftigen Natur. Macht doll (= tollwütig, verrückt. Der Name Tollkirsche ist ebenfalls auf das „Verrücktmachende“ zurückzuführen – die Verfasserin) und schlaffend, sonderlich (besonders) das gemeine (gewöhnliche) mit dem grauen Saamen, darum man sich dafür (davor) innerlich zu gebrauchen hüten soll.“

Zu beachten wäre außerdem, dass zwischen dem Wirkstoffgehalt der getrockneten Droge und dem frischer Pflanzenteile erhebliche Unterschiede bestehen können.

Im www kursieren Rezepte, auch Berichte von Trips. Vom Nachmachen kann aber nur dringend abgeraten werden – aus den genannten Gründen, aber auch weil eingestellter Content nicht validiert werden kann. Wenn moderne Berichte den mittelalterlichen Protokollen gleichen, ist das ein schwaches Indiz, das nicht vor Fälschungen bewahrt. Auch ein Tripsitter gewährt im Ernstfall nur trügerischen Schutz. Erwähnen möchte ich noch, dass der bekannteste Forscher der Neuzeit auf diesem Gebiet, J.K. Kiesewetter, seinen letzten Selbstversuch nicht überlebte.

Die wenigen überkommenen alten Rezepte sind mitunter nicht zweifelsfrei zu deuten, da die genannten Pflanzen sich botanisch nicht eindeutig identifizieren lassen. Oftmals wurde ein und der selbe Name für völlig verschiedene Pflanzen verwendet. Nicht zu vergessen auch: es handelte sich um Geheimwissen. Wenn die Kräuterkundigen ihre Kenntnisse überhaupt schriftlich festhielten, dann nur für den persönlichen Gebrauch. Zur Verhinderung von „Industriespionage“ mögen gelegentlich absichtlich irreführende Synonyme niedergeschrieben worden sein. In anderen Fällen war vielleicht eine Pflanze und ihre Wirkung der Heilerin bekannt, nicht aber der Name, weshalb sie einen solchen erfand, der niemandem sonst bekannt war. Eine andere Gefahr liegt im modernen Trend, Wirkstoffe isolieren zu wollen. Es ist zuwenig darüber bekannt, wie „unwirksame“ Beimengungen sich auf die Gesamtrezeptur auswirkten, zum Beispiel als Katalysator oder Puffer.


Welches Kraut wann sammeln? http://www.rowane.de/html/hexensalbe.htm

Ungefährliches Salbenrezept http://hexe.org/h-kraut/hexensalben-rezept.htm

Samstag, 18. Februar 2012

Hexensalben Teil I

Spricht man heute von Hexensalben, sind damit im allgemeinen die klassischen Flugsalben gemeint, mit denen die Anwenderinnen die Illusion des Fliegens herbeiführten. In früheren Zeiten, als man sich noch in Neumondnächten verstohlen zur Dorfhexe schlich, dürfte wohl jede dort erworbene Salbe für die Käuferin „Hexensalbe“ geheißen haben.

Heute ist allgemein bekannt, dass „Flugsalben“ aus psychoaktiven Substanzen hergestellt wurden, die der Anwenderin, also in diesem Fall der Hexe selbst, nicht nur die Halluzination des Fliegens, sondern auch realistisch anmutender sexueller Orgien erzeugten. Mit einem Wort: die „Hexen“ waren überzeugt, dies tatsächlich erlebt zu haben. Es sind zum Teil detaillierte Beschreibungen überliefert, zum Beispiel vom Spüren des Fahrtwindes oder dem Gefühl, dass Federn aus der Haut wachsen.

Mit der Christianisierung und dem mit ihr einhergehenden Verbot des Kräuterzaubers und überkommener „heidnischer“ Rituale, kurz der Verteufelung der alten schamanischen Religion, muss wohl von Generation zu Generation mehr Wissen verloren gegangen sein. Das Praktizieren wurde schließlich immer gefährlicher, bis es in der wahnhaften, man kann schon sagen gewohnheitsmäßigen, grausamen Hexenjagd der Inquisition mündete.

Praktiken, die aus Angst vor Entdeckung nicht mehr oder kaum noch ausgeübt wurden, gerieten so mehr und mehr in Vergessenheit. Ursprünglich ist den Anwendern psychoaktiver Drogen selbstverständlich bewusst gewesen, dass diese nur Hilfsmittel sind, um beispielsweise (religiöse) Visionen zu erlangen. Irgendwann aber war das Überbleibsel „Flugsalbe“ dann nur noch ein Fluchtmittel aus dem trostlosen Alltag der in beständiger Gefahr lebenden kräuterkundigen Frauen und Männer. Gleichzeitig gab es ihnen ein tröstendes Gefühl der Überlegenheit.

Man darf nicht vergessen: sie waren mit sich und ihrem Wissen allein, mit ihren Gedanken, Erfahrungen und Ängsten. Immer mit einem Fuß auf der Folterbank, konnten sie nicht mehr wie in alter Zeit zu „Sabatten“ zusammenkommen. Über unerhörtes esoterisches Wissen zu verfügen, aber sich mit niemandem austauschen zu können, führt aber beinahe zwangsläufig zur Wunderlichkeit. Wunderlichkeit grenzt aus und macht verdächtig – ein oftmals tödlicher Teufelskreis.

Der Teufelsglaube und die angebliche Möglichkeit, mit dem Bösen Pakte zu schließen, gehörte vor Jahrhunderten sozusagen zum Allgemeinwissen. Psychologisch betrachtet wäre es daher kein Wunder, wenn irgendwann die betreffenden Personen selbst von ihrem Kontakt zu Satan überzeugt waren.

Eine Abschrift aus alter Quelle, die mir vor wenigen Tagen in die Hände fiel, ließ mich mit Erstaunen feststellen, dass nachweislich bereits an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert bekannt war, dass das „Fliegen“ der „Hexen“ auf reiner Einbildung beruht. Nicht genug damit, dass im Volke durchaus gemunkelt wurde, dass die Hexen mit Hilfe von Salben zum Blocksberge (dem Treffpunkt mit ihren Herrn, dem Satan) gelangten: (in Sagen und Märchen wird gelegentlich erwähnt, wie Tiere oder Gegenstände durch das Bestreichen mit einer geheimnisvollen Substanz zu Fluggeräten umfunktioniert wurden), hat es offensichtlich auch vernünftige und realistische Menschen gegeben, die den Gerüchten auf der Grund gingen.

„… ein mecklenburgisches Weib, welches einem Edelmann bekandte, daß sie eine Hexe wäre und allezeit mit den anderen nach dem Blocksberg hinreisete. Der Edelmann aber, welcher der Sachen Gewißheit haben wollte, bat den Prediger des Ortes zu sich nebst andern Gezeugen auch von seinen Dienern und begab sich mit ihnen hin zu dem Weibe in der Nacht da sie wegfahren wollte hin zu dem Hexenfeste. Das Weib nahm damals ihr Hexensalbe und beschmierete sich damit, allein sie fiel darauf in einen tieffen Schlaff und blieb in demselben nicht allein die gantze Nacht über, sondern auch den folgenden Tag durch. Da sie am Morgen darauf erwachete hat sie steiff gesagt, sie wäre abgefahren und hat keine Gegenrede gelten lassen.“

aus: Peter Goldschmidt „Verworffener Hexen- und Zauberer-Advocat“ Hamburg 1705

Im 15. Jahrhundert dagegen war man noch vollauf vom Flug zum Blocksberg überzeugt: „Zu sölichem farn (fahren, gemeint ist fliegen die Autorin) nützen auch man und weib, nemlich die unhulden (Unholde, Hexen), ain salb die hayst unguentum pharelis. Die machen sy uß siben krewtern (Kräutern) und prechen yeglichs krautte an ainem tag, der dann dem selben krautt zugehört. … Daruß machen sy, dann salben mit mischung ettlichs pluotz von vogel (unter Beimischung von Vogelblut), auch schmaltz von tieren; das ich als nit schreib, das yemant darvon sol geergert werden. Wann sy dann wöllen, so bestreichen sy penck (Bänke) oder stül, rechen oder ofengabeln und faren dahin. Das alles ist recht Nigramancia, und vast groß verboten ist (und ist strengstens verboten).“

Johannes Hartlieb : Das puch aller verpoten kunst, ungelaubens und der zaubrey 1456

Quelle: Wikipedia

Noch eine Anmerkung: während unguentum Salböl bedeutet, hat man über „pharelis“ gerätselt. m. E. ist das einfach eine Verballhornung bzw. Latinisierung des Wortes Fahren – meint also svw. Salbe des Fahrens. Dergleichen war wohl gängige Praxis, um zu mystifizieren einen gelehrten Eindruck zu erwecken – belegt beispielsweise bei wandernden „Heilkundigen“und anderen Quacksalbern.